Inkompetenz gefährdet Fortführung der Erfolgsgeschichte
Von Anfang an erwies sich der Bezirk Mittelfranken als ein ganz und gar herausragender Experte in Sachen Gastronomie. Oder anders ausgedrückt, in Menge und Qualität ist diese Kompetenz im Bezirk Mittelfranken gottgleich!
Beispiel gefällig? Die Gastronomie im Fränkischen Freilandmuseum Bad Windsheim. Da nämlich errichtete man im Eingangsgebäude, - dem ehemaligen Wirtshaus aus Oberampfrach - , eine Gastronomie ein. In den ersten Jahrzehnten existierte daneben noch eine zweite, genau am anderen Ende des Museums, namens Weinbergshof. Und weil man so überaus kompetent ist, bezeichnete man das Thema Wirtshaus am Freilandmuseum als Brotzeitstube und stattete es auch gleich so aus, nämlich mit einer stinkeinfachen 2,90m Einbauküche, das musste reichen. Hätte das einer ernstgenommen, wäre daraus nie etwas daraus geworden, aber die Superkompetenzler vom Bezirk hatten jenes Glück, das von alters her nur den dümmsten (Kartoffel-) Bauern zugesprochen wird. Sie erwischten einen Pächter, der das mit der Brotzeitstube einfach keine Sekunde lang zur Kenntnis nahm, und einfach vorwärts machte und machte und machte; Die Familie Rienecker!
Das erfolgreiche Geschäftsprinzip: Leistungsbereitschaft, Innovationskraft, Elan und Schwung, Wertschätzung der Gäste und Kontinuität, bei gleichzeitiger tiefer Erdung in der fränkischen Wirklichkeit. So ist etwas draus geworden, aus der von den Bezirksprofis ins Auge gefassten Brotzeitstube: ein äußerst erfolgreicher Gastronomiebetrieb, der nicht nur notwendiges Anhängsel des Museums war, sondern in und neben dem Museum ein Erfolgsmodell wurde, von dem das Museum profitierte wie kein anderes – bundesweit! Durch die Leistung dieser Wirtsfamilie und ihrer sehr stabilen Belegschaft ergab sich für das Fränkische Freilandmuseum Bad Windsheim ein zusätzliches Marktpotential, das nicht zu unterschätzen ist.
Deshalb haben die Profis weitergedacht, sie haben noch zwei weitere Gaststätten für das Freilandmuseum geschaffen, mit dem Kommunbrauhaus und dem Hirschen neben dem alten Bauhof. Spätestens jetzt hatte man die Trümpfe fest in der Hand. Aufgrund der tollen Kenntnisse der Damen und Herren vom Bezirk hätte man hier 4 gastronomische Kracher gehabt, die die Kassen zum Überlaufen hätten bringen müssen. Aber siehe da, so richtig gut lief eigentlich nur eine: nämlich das Wirtshaus, die drei anderen warfen dagegen kaum Pacht ab. Spätestens an dieser Stelle, - so hofft man -, dass Leute mit solch großer Kompetenz nachzudenken beginnen. Derartiges Überlegen hätte zum Beispiel zum Ergebnis haben können, dass erfolgreiche Gastronomie im Museum nicht allein schon dann eintritt, wenn man ein saniertes Gebäude zum Wirtshaus erklärt und verpachtet. Es muss also noch andere Erfolgsfaktoren geben, als allein die Verpachtung durch den Bezirk. Man hat aber unter denen, die die größten Kartoffeln ernteten (siehe oben) keinen gefunden, der zu solchen Gedanken fähig war.
Als es Zeit war, den Vertrag für das Wirtshaus im Fränkischen Freilandmuseum nach einer Änderungskündigung mit Fortsetzungsbitte zu verlängern, da wurden diese Gedanken nicht gedacht. Deshalb konnte man auch nicht darüber nachdenken, was der bestehende Pächter an Gedanken beitrug. Zum Beispiel, dass es eine Schieflage darstellt, wenn von vier Gastronomiebetrieben nur einer fast die gesamte gastronomische Pacht aufbringt, die im Objekt Freilandmuseum zusammenkommt. Oder ob denn die Gäste des Schullandheimes zum Besucheraufkommen, das pachtrelevant ist, hinzugezählt werden dürfen. (Vor seinem geistigen Auge sieht man die Schüler tagtäglich oppulent Zeche machen). Solche und sicher weitere Beiträge konnten nicht bedacht werden, weil in diesem Fall auf fränkischem Boden der faire Umgang mit geerdeten Menschen scheinbar nicht mehr möglich ist.
Jetzt steht man blamabel da, weil der Gewinner der ersten Ausschreibung das Weite suchte. Die Öffnung des Wirthauses zur Museumsöffnung ist nicht gewährleistet. Und in dieser Sekunde beobachten argwöhnisch die Verweser der Nichtnachdenker den Auszug des Erfolges dieses Wirtshauses und sind wahrscheinlich noch stolz auf solches Tun.
Vielleicht wäre es sinnvoll gewesen, andere Stellen auszuschreiben, nämlich die Stellen jener, die das angerührt haben. Die Bezirksräte, die diese Vorlagen nicht von vornherein hinterfragt und dann mit Verstand behandelt haben, kann man abwählen! Man sollte sie sich merken.