Weder verschwistert noch verschwägert?
Auch im neuen Stadtrat gibt es wieder zwei Geschwisterpaare und zusätzlich ganz neu Schwägerin und Schwager, sowie Vater und Tochter.
Georg Gerhäuser, CSU, und Johannes Gerhäuser, CSU, Brüder
Horst Allraun, CSU, beschäftigt im Steuerbüro bei Johannes Gerhäuser.
Wolfgang Eckardt, FWG, und Dr. Stefan Eckardt, FWG, Brüder
Annette Wild, FWG, und Eberhard Gurrath, FWG, Schwägerin und Schwager.
Jürgen Heckel, WiR, und Dr. Isabel Heckel, WiR, Vater und Tochter
Für die Strippenzieher der wirtschaftlichen Verflechtungen zwischen FWG und CSU wird es im neuen Stadtrat um einiges schwieriger werden. Während man es bisher zusammen mit Bürgermeister Kisch auf 14 von 25 Stimmen brachte, sind es im neuen Stadtrat nur noch 11 Stimmen. Die Mehrfach- Abstimmungen zur neuen Turnhalle der Delpschule werden in Erinnerung bleiben.
Die wirtschaftlichen Verbindungen zwischen FWG- und CSU- Stadträten waren schon immer um einiges besser, als zu anderen Stadträten. So verkaufte Wolfgang Eckardt z. B. Wohnungen für die Firma Gerhäuser. Eckardt und Gerhäuser haben zusammen auch ein Hilfsprojekt in Afrika laufen.
Auch das Geschäftsmodell des bisherigen Fraktionsvorsitzenden und Architekten Werner Spieler kann nicht mehr fortgeführt werden, da Spieler nicht mehr für den neuen Stadtrat kandidierte. Mehrere Stadträte berichteten mir unabhängig von einander, dass Spieler im Planungsausschuss fast alle Bauvorhaben madig gemacht hatte, wo er nicht die Baupläne angefertigt hatte. Manche Bürger sagten sich dann, wenn das so ist, dann geh ich gleich zum Spieler, dann wird der Plan leichter genehmigt. Hier stellt sich dann natürlich auch gleich die Frage, warum der Bürgermeister das nicht unterbunden hat.
Geschäftliche Interessen kann man im neuen Stadtrat sicher nicht der SPD, den Grünen und auch nicht der Liste-Wir unterstellen. Bei der Liste Land gab es nur einen einmaligen Sündenfall in der Vergangenheit, als der damalige Bürgermeister W. Eckardt dem STRM Wilhelm Dehner von der Liste Land einen Posten an der Hackschnitzelheizanlage ohne Ausschreibung zuschanzte. Die Liste Land unterstützte Eckardt dann im Bürgermeisterwahlkampf, auf der FWG- Wahlbroschüre war auch Werbung für die Liste Land abgedruckt. Seitdem gab es aber bei der Liste Land keinen Grund mehr zur Beanstandung. Die Möglichkeiten wirtschaftlicher Verflechtungen sind also weiterhin nur zwischen FWG und CSU gegeben. Ein starker neuer Bürgermeister Heckel wird mögliche Vorgehensweisen zum Nachteil der Stadt in Zusammenarbeit mit insbesondere jungen Stadträten zu verhindern wissen.