"Bis zu 3 Millionen Flüchtlinge können verkraftet werden".
Einen etwas anderen Eindruck als Gerhard Krämer für die Windsheimer Zeitung gewann ich beim Besuch der SPD- Veranstaltung mit dem Bundestagsabgeordneten Carsten Träger. In der Diskussion wurde doch tatsächlich behauptet, dass Deutschland durchaus bis 3 Millionen Flüchtlinge verkraften könne, zusätzlich sollte man doch auch Roma und Sinti ein Bleiberecht einräumen, als Wiedergutmachung für die Verfolgung im 3. Reich. MdB Tröger widersprach dem nicht und setzte noch eins drauf. Er meinte, dass man auch über ein Bleiberecht für Wirtschaftsflüchtlinge nachdenken sollte, weil sehr viele ja durch Fluchtwege von mehr als Tausend Kilometern zeigten, dass sie mit ihren Verhältnissen im Heimatland nicht zufrieden sind.
Diese 3 Millionen würden dann zusammen mit den Familien-Nachzugs-Berechtigten etwa 10 Millionen Asylberechtigte bedeuten. Wer ernsthaft glaubt, dass dies innerhalb kurzer Zeit verkraftbar und zu bewältigen wäre, muss schon extrem ideologiebehaftet und realitätsfremd sein.
Sehr bewundern muss man trotzdem die Helferinnen und Helfer, die sich (noch) um die Flüchtlinge kümmern. Falls dieser Hilfswillen in absehbarer Zeit erlahmen und nicht mehr ausreichen sollte, bricht das ganze System zusammen und wir erleben ein Katastrophe größten Ausmaßes.
Ein weiterer Diskussionspunkt betraf die sehr vielen und bisher geduldeten Flüchtlinge vom Balkan. Hier wurde kritisiert, dass die Bayerische Staatsregierung einerseits massive Kritik an der Bundesregierung übe, andererseits aber gleichzeitig massenhaft Duldungen für Menschen vom Balkan zulasse. Hier wurde von Träger kritisiert, dass diese Menschen von der Polizei früh um 4 Uhr zwecks Abschiebung aus den Betten geholt werden. Träger wurde dann (von mir) darauf hingewiesen, dass diese Menschen längst alle Rechtsmittel ausgeschöpft hätten und eine freiwillige Ausreise über Wochen verweigert hätten. Merkwürdigerweise würden auch abgelehnte Asybewerber immer noch Geld erhalten, auch wenn sie sich der Ausreise verweigerten.
Für mich war das eine richtige Gutmenschenversammlung, die bald von der Realität eingeholt werden wird.