Bad Windsheim wird immer mehr isoliert.
Was sich derzeit in Bad Windsheim abspielt, erinnert mehr an eine traurige Komödie, als an eine zielgerichtete Realpolitik. Nach dem Desaster mit dem Demenzzentrum bringt Bürgermeister Kisch nun die Nachbargemeinde Ipsheim gegen sich auf und macht sich zusätzlich wegen Drückebergerei lächerlich.
In der Nachbargemeinde Ipsheim plant ein ortsansässiges Zahnarztehepaar den Neubau einer Dental- Tagesklinik. Die Stadt Bad Windsheim sieht sich deswegen als Mittelzentrum geschwächt und hat sich mittels Stellungnahme des Bau- und Umweltausschusses dagegen ausgesprochen. BM Kisch rief dann aber trotzdem bei BM Müller in Ipsheim an und erklärte, dass man Ipsheim nicht neidisch sei und nichts verhindern wolle. Einen Tag später erhielt dann aber der Ipsheimer Zahnarzt ein "Abwerbeschreiben" von BM Kisch, wo auf die Vorzüge der Kurstadt hingewiesen wurde, Kisch bot auch an, bei der Standortsuche in der Altstadt behilflich zu sein. Es wurde auch auf steuerliche Vorteile hingewiesen.
Dies löste dann gewaltige Empörung in Ipsheim aus. BM Müller äußerte, "wir wissen, wer unsere Freunde sind und warum wir in der kommunalen Allianz mit Neustadt sind". Eine Zusammenarbeit mit Bad Windsheim habe man lange versucht, sei dabei nie auf Interesse gestoßen und daran bei einem solchen Verhalten auch nicht mehr interessiert. "Soll sich Bad Windsheim doch weiter isolieren". Bemerkung: Entfernung Ipsheim- Bad Windsheim = 7,5 km, Gemeindegebiete unmittelbar angrenzend. Entfernung Ipsheim- Neustadt/Aisch = 13 km, dazwischen die Gemeinde Dietersheim.
Diese Aussagen sind der Knackpunkt in der ganzen Tragödie. Ipsheim bemüht sich um Zusammenarbeit, Bad Windsheim hat kein Interesse und isoliert sich weiter, Ipsheim orientiert sich dann nach Neustadt/Aisch. Vielleicht wäre es ganz gut, wenn man ein paar Marathonläufe weniger machen würde, um die Anwesenheitszeiten im Rathaus für solche wichtigen Entscheidungen zu verlängern.
In der Stadtratssitzung wurde Kisch dann für sein Vorgehen kritisiert. Er versuchte sich dann unter dem Gelächter der Stadtratskollegen rauszureden, indem er doch tatsächlich behauptete, dass nicht er den Brief an den Ipsheimer Zahnarzt geschrieben und abgeschickt hatte, sondern seine Mitarbeiterin Lisa Maria Wax vom Liegenschaftsamt. Eine dämlichere Ausrede eines Bürgermeisters gibt es wohl kaum, Frau Wax wird sicher niemals eigenmächtig ein Schreiben verfassen und nach Ipsheim abschicken. Sehr viel unsolidarischer und gemeiner kann man sich wohl gegenüber einer Mitarbeiterin der eigenen Stadtverwaltung kaum verhalten. Dieser Vorgang wäre sicher ein Thema für den Gesamtbetriebsrat, "Frau Drechsler, machen Sie mal".
Auf Nachfrage der WZ wollte sich Kisch nicht zu dem Brief äußern, man geht wohl erstmal auf Tauchstation. In zwei Jahren sind Kommunalwahlen, die Aussichten auf eine Wiederwahl von Kisch verschlechtern sich rapide. Als Clou kann wohl zusätzlich vermerkt werden, dass Kisch schon versucht hatte, am Stuhl des überaus beliebten und anerkannten Ipsheimer CSU- MdL und ehemaligen Bürgermeisters Hans Herold zu sägen. Man sagt ja insbesondere Parteifreunden in solchen Sachen ein Elefantengedächtnis nach.