Jetzt ist es aber mal gut
Das Vorgehen der SPD war ziemlich herb, und sicher hätte es eine feinere Art gegeben, Herrn Ledertheil zu verstehen zu geben, dass man ihn nicht mehr nominieren möchte. Spätestens seit dem letzten Wahlkampf war allerdings bekannt, dass die SPD in der Wahl ihrer Mittel nicht zimperlich ist. Zudem bin ich mir nicht sicher, ob Menschen, die andere verbal auf den Scheiterhaufen bringen, die Richtigen sind, das Vorgehen der SPD zu kritisieren. Dies nur nebenbei. Man kann also zur Vorgehensweise stehen, wie man will, die Entscheidung der SPD, Ralf Ledertheil nicht mehr als Bürgermeisterkandidaten aufzustellen, war und ist logisch und richtig und sie kam auch nicht aus heiterem Himmel. Die Ursache ist Herr Ledertheil selbst, und zwar nur er. Wenn man einen Fehler erkannt hat, muss man ihn beheben, so ist das eben. Wiederholen jedenfalls darf man ihn nicht.
Und damit wären wir bei den benötigten 180 Unterstützer-Unterschriften für den noch amtierenden Bürgermeister. Ihm eine dieser Unterschriften zu geben, heißt, Herrn Ledertheil einen ersten Schritt in eine zweite Amtszeit als erster Bürgermeister der Stadt Bad Windsheim zu ermöglichen. Schon die erste war ein Fehler und hat der Stadt mehr geschadet als genützt. Was in dieser Zeit erreicht wurde, wurde größtenteils nicht wegen, sondern trotz Ralf Ledertheil erreicht. Zum Glück gibt es ja auch noch fähige Mitarbeiter in Stadtrat und Verwaltung, die dafür sorgen und sorgten.
Jede Vereinsfeier und jeden Geburtstag selbst zu besuchen, ist vielleicht menschlich nett, aber nicht die erste Pflicht des Bürgermeisters. Herr Ledertheil mag ein netter Mensch sein, das ist aber keine ausreichende Qualifikation für eine so verantwortungsvolle Aufgabe, die Visionen, reichlich Energie, Entscheidungsfreude, Führungsstärke, Fingerspitzengefühl und viel Tatkraft erfordert. Die Stadt hat sechs mühsame Jahre nun fast überstanden. Aus Mitleid eine zweite Ledertheil-Amtszeit – nein, das hat Bad Windsheim wirklich nicht verdient!
Karin Opelt Bad Windsheim