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23. April 2011 6 23 /04 /April /2011 20:08

Bioenergie nach dem Atom-Desaster von Fukushima.

Aus aktuellem Grund und als betroffener Landwirt schreibe ich heute auch einmal ausnahmsweise über ein nicht kommunalpolitisches Thema:

Zum Ausbau der erneuerbaren Energien gibt es keine realistische Alternative, aber wieviel Bioenergie können wir uns überhaupt leisten?

  • Wind- und Sonnenenergie sind wesentlich effizienter, weil sie nicht den Umweg über die Pflanze nehmen müssen und nicht mit Nahrungsmitteln um die knappen Agrarflächen konkurrieren.
  • Solar- und Windenergie sind bei uns nur sehr unregelmäßig verfügbar, es wird noch sehr lange dauern, bis die nötigen Speicher- Technologien und Leitungsstrukturen verfügbar sind.
  • Regionale Selbstversorgung ist nur im ländlichen Raum möglich.
  • Auf Deutschland bezogen ist eine gleichzeitige Selbstversorgung mit Nahrungsmitteln und Bioenergie vollkommen illusorisch. Momentan produzieren wir schon auf ca. 18 % der Ackerfläche Bioenergie, damit werden dabei aber nicht einmal 2 % des deutschen Energiebedarfes gedeckt.
  • Zur Zeit ist Bioenergie vom Acker nur deshalb rentabel, weil Strom- und Tankstellenkunden zur Kasse gebeten werden.
  • Strom aus NaWaRo-Biogas ist dreimal so teuer wie Strom aus Kohle und Erdgas.
  • Die Nahrungs- und Agrarpreise werden weltweit durch die Bioenergie nach oben getrieben.
  • Der Verbraucher zahlt also doppelt, zum einen durch höhere Sprit- und Strompreise, zum anderen durch höhere Lebensmittelpreise. Dieser Effekt kann durch die aktuelle fast schon katastrophale Trockenheit wesentlich beschleunigt werden.
  • Es wird bereits jetzt klar, die deutsche Politik ist beim EEG zum Teil über das Ziel hinaus geschossen. Stromkunden werden sehr hoch belastet und die Milch- und Fleischerzeuger sind gegen Biogasanlagen nicht konkurrenzfähig.
  • Insbesondere die Schweinehalter spielen zur Zeit eine Art Preiskatalysator für die Verbraucher. Sie verfüttern sehr teures Getreide an die Schweine, um dann für das fertige Mastschwein einen fast lächerlichen Preis zu bekommen. Dies wird auf Dauer so nicht machbar sein.
  • Bei weiterhin erheblich wachsender Weltbevölkerung sollte die Nahrungsmittelprduktion Vorrang haben.

Vor diesem Hintergrund müssen Kosten und Nutzen des gegenwärtigen EEG abgewogen werden, Fehlentwicklungen sind zu korrigieren. Wenn das gelingt, wurden aus Fukushima die richtigen Lehren gezogen.

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