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30. März 2010 2 30 /03 /März /2010 06:35

Unterntief hat ca. 50 Einwohner und ein Gasthaus, man will jetzt einen "Versammlungsraum" für 50 Gäste bauen, wohl weitestgehend durch die Stadt Bad Windsheim finanziert. Man rechnet mit Gesamtkosten von mindestens 40.000 €, zusätzliche Kosten für einen Abwasseranschluss nicht eingerechnet. Die Jagdgenossenschaft Oberntief/Unterntief stellte 3000 € zur Verfügung, aus Unterntief sollen ca. 12.000 € an finanziellen Eigenmitteln kommen, man will auch viele handwerkliche Eigenleistungen erbringen. Bürgermeister Ledertheil hat zugestimmt.

01.04.2010: Kein Aprilscherz, der Versammlungsraum wird nicht gebaut!

Gestern, am 31.03.2010 fand im Oberntiefer Gemeindehaus eine Versammlung der Unterntiefer Bürger statt. Es gab heiße Diskussionen mit Sachargumenten und gegenseitigen Schuldzuweisungen.

Wesentliche Argumente waren: Man hat ein Gasthaus im Ort, für nur 53 Einwohner sei dieses Projekt viel zu teuer; zum Kirchgang, zum Gesangverein, zum Gartenbauverein, zum Posaunenchor und zur Friedhofspflege werde regelmäßig nach Oberntief gefahren; wegen vieleicht zwei bis drei Gemeindeversammlungen pro Jahr brauche man keinen extra Versammlungsraum.

In den Tagen zuvor hatten sich die Gegner diskret organisiert und die Abstimmung brachte dann ein sensationelles Ergebnis. Es gab 12 Stimmen für einen Neubau und 13 Stimmen gegen einen Neubau, bei einer Enthaltung. Zusätzlich gab es ein Novum für eine Bürgerversammlung, ein Teil der Unterntiefer hatte sogar die Möglichkeit, per Briefwahl abzustimmen. Hier gab es zusätzlich noch einmal 9 Gegenstimmen.

Die Befürworter waren total überrascht und erstaunt über dieses unerwartete Abstimmungsergebnis. Man darf gespannt sein, ob die Unterlegenen dieses Prozedere einfach so hinnehmen.

 

Die Vernunft hat gesiegt!

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Meine (RM) Meinung: Dorfgemeinschaften sind generell immer intakt, zumindest wenn man den zu besonderen Anlässen angereisten Grußwortrednern wie Landrat und Bürgermeister Glauben schenkt. Besonders Landrat Schneider und der frühere Bürgermeister Eckardt lassen/ließen kaum eine Gelegenheit aus, solche Behauptungen von sich zu geben. Was sich da jedoch sehr oft auf den Dörfern abspielt, ist für Außenstehende oft unvorstellbar. Da wird gemobbt, gehetzt, gestänkert und gelogen, was das Zeug hält. Neid, Mißgunst und eine manchmal seit Generationen betriebene Sippenhaft spielen eine große Rolle. Fast jedes Dorf hat seine "schwarzen Schafe", auf denen dann regelmäßig herumgetrampelt wird. Wer sich nicht dem Diktat einer in fast jedem Dorf vorhandenen Führungsclique unterordnet, wird auf deren Betreiben ausgegrenzt. Wer schön mitschwimmt, kriegt seine kleinen Vorteile zugeschanzt, wer gleiches Recht für alle haben will, muss sehr schnell mit Nachteilen rechnen. Sehr viele Ortsteilbewohner sehen zwar, dass solche Zustände nicht gut sind, scheuen sich aber aus Angst vor Konsequenzen und wirtschaftlichen Nachteilen davor, etwas zu unternehmen, um solche Zustände zu beenden.  

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